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Digitale Landwirtschaft: LDS bewirbt sich mit 5G-Projekt „foodChain“ um BMVI-Förderung

Am Beispiel von Bio-Kartoffel und Einlege-Gurke möchte der LDS mithilfe des neuen Mobilfunkstandards 5G die Lebensmittelproduktion optimieren

© ki-kieh/pixabay

Der 5G-Innovationswettbewerb des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geht in die zweite Runde. Von zukunftsweisenden Technologien im Rettungswesen über smarte Verkehrskonzepte bis hin zu effizienter Lebensmittelproduktion — mit rund 175 Millionen Euro möchte das BMVI bundesweit insgesamt 60 Projekte fördern, die auf dem neuen Mobilfunkstandard 5G basieren. 48 Städte und Regionen aus ganz Deutschland erhielten heute im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz die Möglichkeit, ihre Ideen vorzustellen. Sie können ihre Konzepte nun nachschärfen und Förderanträge stellen, um die bereits heute schon für sie reservierten Fördermittel in Höhe von jeweils bis zu 4 Millionen Euro abzurufen.

Der Landkreis Dahme-Spreewald hat vor diesem Hintergrund eine Skizze für sein Projekt „foodChain“ eingereicht, das den Einsatz von 5G-Technologien in der agrar- und ernährungswirtschaftlichen Produktion nahe Hohendorf (Steinreich) vorsieht. Mithilfe eines mobilen 5G-Campusnetzes, des Einsatzes von Feldrobotern, Drohnen sowie Sensornetzwerken soll die Wertschöpfungskette von der Pflanzensetzung über die Wachstumsperiode bis hin zu Ernte und Weiterverarbeitung nachhaltig gestärkt werden.

Gemeinsam mit vier Konsortialpartnern — der Heinz-Peter Frehn und Christoph Frehn Biohof Schöneiche GbR, der adKor GmbH, dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. sowie der TITUS Research GmbH — möchte der Landkreis Dahme-Spreewald am Beispiel von Bio-Kartoffel und Einlege-Gurke auf insgesamt 42 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche zur Optimierung der Lebensmittelproduktion beitragen.

„Der Mobilfunkstandard 5G ermöglicht dabei erstmals einen sinnvollen Ansatz, um Schläge mit umfangreicher Sensorik auszustatten und somit präzise Datenanalysen für landwirtschaftliche Betriebe zur Verfügung zu stellen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Uwe Meinberg, CEO der TITUS Research GmbH. Auf dieser Grundlage lässt sich neben der Bewässerung auch die Nährstoffversorgung intelligent steuern, sodass zum Beispiel der Einsatz von Düngemitteln um bis zu 40 Prozent reduziert werden kann. Zudem können durch das technologiegestützte Monitoring Kälte- und Hitzeschäden sowie Schädlingsbefall frühzeitig erkannt und eingegrenzt werden. Dadurch kann sich nach Einschätzung der Projektpartner eine Ertragsmaximierung ergeben, die bei optimaler Versorgung des Bestands zu Zugewinnen von 20 bis 30 Prozent gegenüber den Vergleichsjahren führt. Der Gedanke eines möglichst verlustarmen und zielgerichteten Ressourceneinsatzes spiegelt sich auch bei der Energieversorgung des Campusnetzes wider: Diese soll durch hocheffiziente und flexible Brennstoffzellen und regenerative Energieträger sichergestellt werden.

„Unser Projekt ‚foodChain‘ zeigt eindrucksvoll, was durch technologische Fortschritte, gute Ideen sowie engagierte Partner vor Ort möglich ist“, freut sich Stefan Klein, Wirtschafts- und Finanzdezernent des Landkreises Dahme-Spreewald. „Wir sind stolz, dass wir uns mit unserem Vorhaben behaupten konnten und sind bereit, die ländlich geprägte Region im Süden Brandenburgs in Richtung Landwirtschaft 4.0 zu entwickeln. Davon profitieren nicht nur die Landwirte, sondern auch Umwelt und Verbraucher – durch eine Erholung von Flora und Fauna, ein breiteres Angebot an Bio-Lebensmitteln sowie eine gesteigerte Nahrungsmittelqualität im Gesamten.“