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Jungen Leuten die Türen zu Chefetagen öffnen

Die Brandenburger IHKs unterstützen Abgabewillige und Nachfolgeinteressierte bei der Unternehmensnachfolgeregelung.

Bild: fauxels | pexels

Rund 63.000 Unternehmerinnen und Unternehmer im Land Brandenburg sind älter als 55 Jahre. Für ihre Betriebe aus Industrie, Bau, Dienstleistungen, Handel, Verkehr, Gastronomie und Hotellerie müssen jetzt Nachfolger gesucht und gefunden werden. Entscheidungen zur Unternehmensnachfolge stehen in mehr als einem Viertel der Brandenburger Betriebe innerhalb der nächsten fünf Jahre an. Das ergab die IHK-Konjunkturumfrage im Herbst 2022.

Dieser Anteil ähnelt dem der Befragung aus dem Jahr 2013. Dramatisch verändert hat sich jedoch der Anteil beabsichtigter Betriebsschließungen. Wollte im Jahr 2013 nicht einmal jedes zehnte Unternehmen den Betrieb schließen, gehen davon jetzt mehr als 20 Prozent aus. Geschrumpft ist auch die Absicht, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin in der Familie zu finden – in den vergangenen neun Jahren von 46 auf 33 Prozent.  

„Das ist ein Alarmsignal und Hilfeschrei zugleich aus der breiten Brandenburger Wirtschaft“, sagt Carsten Christ, Präsident der Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der brandenburgischen IHKs. „Dabei haben sich die meisten märkischen Betriebe – auch in den jüngsten Krisenzeiten – robust und erfolgreich entwickelt. Sie sind gut aufgestellt für die nächste Unternehmergeneration. Jetzt brauchen wir junge Menschen, die sich und ihre Ideen in Unternehmen unabhängig und sinnstiftend verwirklichen wollen. Deshalb: Öffnet jungen Leuten die Türen zu den Chefetagen, ehe es zu spät ist.“

Die Übergabemöglichkeit an Leute aus der Belegschaft (18 Prozent) nimmt etwas an Bedeutung zu. Auch die Übergabe an externe Dritte bleibt mit 27 Prozent relevant. Unverändert hoch bleibt die Herausforderung, einen passenden Nachfolger/Käufer zu finden (54 Prozent – auch in 2013). Als nächstes Hindernis werden die wirtschaftlichen Perspektiven des Betriebes ausgemacht mit 42 Prozent. Die künftige Unternehmensausrichtung (27 Prozent) und die bürokratischen Hindernisse (19 Prozent) haben für die Unternehmen hinsichtlich der größten Schwierigkeiten leicht an Bedeutung gewonnen.

Deshalb unterstützen die Industrie- und Handelskammern in Cottbus, Potsdam und Ostbrandenburg mit einer Sensibilisierungskampagne den rechtzeitigen Einstieg der Firmenchefinnen und -chefs ab dem Alter von 55 Jahren in ihre Unternehmensnachfolgeregelung. Unternehmen, bei denen der Generationswechsel absehbar ist oder sich wirtschaftliche Schwierigkeiten abzeichnen, sollten sich nicht scheuen, das Angebot einer Krisenberatung durch die IHK in Anspruch zu nehmen.

Allen Abgabewilligen und Nachfolgeinteressierten stehen neben individuellen und vertraulichen Gesprächen bei den IHKs ein breites Angebot an Unterlagen, Nachfolgechecks und innovative Tools wie das Nachfolge-Canvas zur Verfügung.

Kontakt:

IHK Cottbus
Dan Hoffmann, Tel.: 0355 365 1551
E-Mail: dan.hoffmann(at)cottbus.ihk.de, Goethestraße 1, 03046 Cottbus
 


Quelle: Industrie- und Handelskammer Cottbus