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Startschuss für European Tech Champions Initiative

Mit der Initiative soll eine Lücke in der Finanzierungslandschaft für Start-ups geschlossen und Europas strategische Autonomie gestärkt werden.

Bild: Adi Goldstein | Unsplash

Die Bundesregierung stellt eine Milliarde Euro bereit, um junge, innovative Hightech-Unternehmen in Europa in der späten Wachstumsphase zu unterstützen und die technologische Souveränität Europas zu stärken. Gemeinsam mit Ministerinnen und Ministern aus vier weiteren EU-Mitgliedsstaaten haben Bundesfinanzminister Christian Lindner und die Start-up Beauftragte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Anna Christmann in Vertretung für Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, in Brüssel die Mandatsvereinbarung für die European Tech Champions Initiative (ETCI) unterzeichnet.

Ziel der ETCI ist es, vielversprechenden europäischen Wachstumsunternehmen für späte Finanzierungsrunden Kapital zur Verfügung zu stellen und dadurch die Abhängigkeit von ausländischen Investitionen zu reduzieren. Zum Start beteiligen sich Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Belgien sowie die Europäische Investitionsbank-Gruppe (Europäische Investitionsbank und Europäischer Investitionsfonds) und stellen Mittel in Höhe von bis zu 3,75 Milliarden Euro zur Verfügung – darunter eine Milliarde Euro von deutscher Seite.

Bundesfinanzminister Christian Lindner: „Wir haben in Europa bereits Weltklasse-Unternehmen und -Branchen mit Zugang zu einer soliden technischen und finanziellen Infrastruktur. Damit die europäischen Tech-Champions von morgen genauso auf internationaler Ebene mitspielen und Europas Wettbewerbsfähigkeit sichern können, müssen wir einen Schritt weiter gehen. Mit der European Tech Champions Initiative schließen wir jetzt eine Lücke in der Finanzierungslandschaft für Start-ups und stärken Europas strategische Autonomie.“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck: „Start-ups spielen bei der Transformation unserer Wirtschaft hin zur Klimaneutralität eine entscheidende Rolle. Die European Tech Champion Initiative ist daher ein wichtiger Meilenstein für eine Europäische Start-up-Förderung und eine unabhängigere Unternehmensaufstellung. Diese gilt es nun weiterzuentwickeln. Nur gemeinsam können wir Europa zu einem starken und wettbewerbsfähigen Start-up-Standort machen.“

Der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe Stefan Wintels: „Mit der European Tech Champions Initiative ist nun ein weiterer Baustein des Zukunftsfonds, den unsere Beteiligungstochter KfW Capital koordiniert und die KfW treuhänderisch finanziert, hinzugekommen. Der Zukunftsfonds des Bundes stärkt das VC-Ökosystem nachhaltig. Junge Unternehmen werden künftig besseren Zugang zu Kapital in einer entscheidenden Phase des Wachstums haben. Mit diesem Schritt stärken wir insofern den Technologiestandort Deutschland bzw. Europa.“

Die European Tech Champions Initiative wurde im Februar 2022 als Eckpfeiler der gesamteuropäischen Scale-up-Initiative von Frankreich und Deutschland auf den Weg gebracht. Sie soll öffentliche Mittel von beteiligten EU-Ländern und der EIB-Gruppe bündeln und in große Risikokapitalfonds investieren, die ihrerseits Wachstumskapital an europäische Technologieunternehmen vergeben. Damit soll die ETCI zielgerichtet privates Kapital mobilisieren.

Die Mittel für die deutsche ETCI-Zusage in Höhe von einer Milliarde Euro kommen aus dem Beteiligungsfonds für Zukunftstechnologien („Zukunftsfonds“; 800 Millionen Euro treuhänderisch durch die KfW bereit gestellt) und aus dem ERP-Sondervermögen (200 Millionen Euro).

Zur Start-up-Finanzierung der Bundesregierung

Der Zukunftsfonds der Bundesregierung, der bis zum Jahr 2030 auf 10 Milliarden Euro anwachsen soll, umfasst mehrere Komponenten zur Förderung der verschiedenen Entwicklungsphasen innovativer Technologieunternehmen - mit einem Schwerpunkt auf der Wachstumsfinanzierung. Darüber hinaus beteiligen sich das ERP-Sondervermögen, die KfW, KfW Capital und der Europäische Investitionsfonds sowie weitere öffentliche und private Investoren an verschiedenen Komponenten des Zukunftsfonds. Er wird dazu beitragen, den Wagniskapitalmarkt und die Finanzierungsbedingungen für innovative, technologieorientierte Wachstumsunternehmen nachhaltig zu stärken und dabei privates Kapital in erheblichem Umfang zu mobilisieren.

Die Bundesregierung hat die KfW mit der Umsetzung des Zukunftsfonds beauftragt, die KfW Capital ist für die Koordination innerhalb der KfW Bankengruppe zuständig. Die ersten Bausteine wurden 2021 aufgelegt. Weitere Bausteine befinden sich in der Konzeptionsphase und werden entsprechend den Bedürfnissen des Marktes eingeführt.

Auch außerhalb des Zukunftsfonds setzt die Bundesregierung die Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag zur Stärkung der Start-up-Finanzierung mit Mitteln aus dem ERP-Sondervermögen um: Dieses kann nach einzelnen Finanzierungsphasen (Vorgründungs-, Früh-/Seedphase, Gründungsphase, Wachstumsphase) und unterschiedlichen Zielgruppen differenziert werden. Neben Direktbeteiligungen an Unternehmen, etwa über den High-Tech Gründerfonds, richtet es sich z.B. im Rahmen der ERP-EIF Fazilität auch an Fondsinvestoren und VC-Fonds, um wichtige Impulse für die Entwicklung eines tragfähigen VC-Ökosystems in Deutschland und Europa zu setzen.
 


Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz