Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg hat die Tourismuszahlen für 2023 veröffentlicht. Demnach kamen rund 5,2 Millionen Gäste im Jahr 2023 nach Brandenburg, das sind 8,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Erstmals wurde eine weitere Schallmauer der gewerblichen Übernachtungen übertroffen: 14,2 Millionen Übernachtungen lautet die Bilanz für 2023, das sind 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr. „Wir haben den Einbruch im Tourismus vollständig überwunden und sogar das Vor-Corona-Niveau weit übertroffen“, sagt Wirtschaftsminister Jörg Steinbach heute bei dem Pressefrühstück anlässlich der morgigen Eröffnung der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin. „Brandenburg kommt gestärkt aus der Krise, das können wir jetzt mit konkreten Zahlen aus der Amtlichen Statistik belegen.“
Auch der internationale Tourismus hat deutlich angezogen: Für ganz Brandenburg ist hier mit insgesamt 1,1 Millionen Übernachtungen ein Plus von 5,4 Prozent gegenüber 2019 zu verzeichnen. Wichtigster Quellmarkt für Brandenburg bleibt Polen. Hier ist die Anzahl der Übernachtungen im Vergleich zu 2019 sogar um mehr als 40 Prozent gestiegen. Insgesamt mehr als 460.000 Gäste reisten 2023 aus dem Ausland an, 26 Prozent mehr als im Vorjahr.
Das Wachstum in der Campingbranche ist weiterhin ungebremst: Mit rund 1,6 Millionen Übernachtungen verzeichnet der Campingtourismus in Brandenburg einen Zuwachs von 13 Prozent gegenüber 2019. Nicht zuletzt wurde das Angebot an Campingplätzen aufgrund der großen Nachfrage seit 2019 kontinuierlich erweitert: im Juli 2023 standen 188 Campingplätze mit insgesamt 47.056 Schlafgelegenheiten zur Verfügung, ein Plus von knapp 12 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Jahres 2019.
Naturtourismus und autarke Urlaubsformen liegen weiterhin im Trend. Der Aufenthalt in der Natur ist mit weitem Abstand die Hauptaktivität der Urlaubsgäste im Land Brandenburg. Der Wunsch nach Erholung auf dem Land und in der Natur führt auch zu einer verstärkten tagestouristischen Nachfrage, insbesondere aus Brandenburg selbst und Berlin. Brandenburg verzeichnet insgesamt 97 Mio. Tagesreisen pro Jahr.
Auch die Anzahl der Beherbergungsbetriebe und Betten hat im Vergleich zu 2019 zugelegt: insgesamt 39 Betriebe und 8.646 Betten sind seitdem hinzugekommen.
Die Reiseregionen mit stärksten Zuwächsen in 2023 im Vergleich zu 2019 sind die Prignitz mit plus 22 Prozent und das Dahme-Seenland mit plus 20 Prozent. „Der Flughafen BER bringt uns sehr positive Effekte, aber auch das Beispiel Prignitz zeigt, dass die touristische Entwicklung auch in stark ländlich geprägten Regionen anhält“, erklärt der Minister.
Trotz zahlreicher positiver Entwicklungen steht die Tourismusbranche dennoch vor großen Herausforderungen: Fachkräftemangel, steigende Kosten für Energie und Waren sowie eine Preissensibilität bei den Gästen sind nur einige dieser Themen. „Einfache Lösungen gibt es nicht. Bund und Länder müssen hier besser zusammenspielen, etwa was einen erleichterten Zugang für ausländische Arbeitskräfte betrifft“, so Steinbach und erklärt weiter: „Der Tourismus bereichert die Regionen flächendeckend. Eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur und Freizeitangebote erhöhen auch die Attraktivität der Industriestandorte. Brandenburg ist ein wettbewerbsfähiger und lebenswerter Urlaubs- und Erholungsraum und diesen gilt es, für die Zukunft zu sichern und weiter auszugestalten.“
Mit der neuen Tourismusstrategie Brandenburg werden die Herausforderungen der auf die Branche wirkenden Transformationsprozesse angegangen und passende Maßnahmen und Projekte entwickelt und umgesetzt. Beispiele dafür sind verschiedene Digitalisierungsprojekte der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH oder die Erarbeitung praxisorientierter Handlungsleitfäden zur Klimafolgenanpassung in touristischen Betrieben und Organisationen.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg