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IHK-Konjunkturumfrage 2024

Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung in der Metropolregion moderat besser verläuft als im Bundesschnitt, blicken die Unternehmen weiterhin überwiegend skeptisch auf die kommenden Monate.

Bild: 6689062 | Pixabay

Die Berlin-Brandenburger Wirtschaft stemmt sich zu Jahresbeginn gegen den bundesweit weiterhin negativen Konjunkturtrend. So gewinnt der Konjunkturklimaindex im Vergleich zum Herbst acht Zähler hinzu. Er steigt auf 104 Punkte und liegt damit wieder im positiven Bereich (neutral = 100 Punkte). Vor allem in der Berliner Wirtschaft hellt sich das konjunkturelle Klima moderat auf, während Brandenburger Unternehmen sowohl die aktuelle Lage als auch die Geschäftserwartungen skeptischer beurteilen.

Positiv fällt auf, dass sich der seit dem Sommer anhaltende Rückgang bei Konjunkturindikatoren wie etwa Investitions- und Personalplanung nicht fortgesetzt hat. In Teilen ist sogar eine leichte Aufhellung zu verzeichnen. Angesichts der wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen fehlen für eine Erholung in der Breite derzeit aber weitgehend die Voraussetzungen. Für die repräsentative aktuelle Umfrage haben die IHKs Berlin und Brandenburg im Januar rund 2.000 Mitgliedsunternehmen befragt. 

Gefragt wurde in der Konjunkturumfrage nach der aktuellen Geschäftslage, den Geschäftserwartungen, den Beschäftigungs- und Investitionsplänen sowie nach Risiken für die Geschäftsentwicklung. Auf Basis der Ergebnisse zu den einzelnen Fragen wird der Konjunkturklimaindex berechnet.

Demnach laufen in Berlin die Geschäfte wieder etwas schwungvoller. Vor allem der Dienstleistungssektor und der Handel bewerten die aktuelle Lage als besser im Vergleich zum Herbst. Dagegen hat sich im Gastgewerbe und in der Bauindustrie die Geschäftslage verschlechtert.

In Brandenburg ist über alle Branchen hinweg die Zahl derjenigen Unternehmen gesunken, die die aktuelle geschäftliche Lage als „gut“ einstufen. Auch hier gilt dies vor allem für das Gastgewerbe und die Baubranche. Nimmt man jedoch die gesamte Metropolregion in den Blick, ergibt sich trotz der aktuell auseinanderlaufenden Zeitreihen eine mäßige Aufwärtsbewegung des Saldos der Geschäftslage (Mittel aus positiven und negativen Einschätzungen) von 15 Punkten im Herbst auf aktuell 17 Punkte. Zum Vergleich: Vor den Einbrüchen durch die Pandemie lag dieser Wert bei über 60 Punkten.

Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung in der Metropolregion moderat besser verläuft als im Bundesschnitt, blicken die Unternehmen weiterhin überwiegend skeptisch auf die kommenden Monate. Der Erwartungssaldo liegt demnach bei minus sieben Punkten. Das sind zwar immerhin 13 Punkte mehr als im Herbst (minus 20). Die Erholung auf niedrigem Niveau ist jedoch in erster Linie der gestiegenen Zuversicht unter Berliner Unternehmen geschuldet. Die Erwartungshaltung in Brandenburg ist weiterhin von ausgesprochenem Pessimismus geprägt. 

Nachdem sich die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt zum Herbst 2023 in der Metropolregion weiter abgekühlt hatte, steigt der Indikator der Beschäftigungsplanung zu Jahresbeginn 2024 leicht an und erreicht den Nullpunkt. Dies ist den wieder positiveren Personalerwartungen in Berlin geschuldet. Damit liegt die Zeitreihe dennoch weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. 

Auch bei den Investitionsabsichten bleiben die Unternehmen vergleichsweise zurückhaltend. Nach dem corona-bedingten Konjunktureinbruch hatten sich die Investitionsplanungen zunächst erholt. Diese Entwicklung ist aber seit Herbst 2021 rückläufig. Im Ergebnis ist die aktuelle Investitionsdynamik deutlich verhaltener als noch vor 2020. Damals erreichte der Indikator Werte um die 30 Punkte. Aktuell liegt die Zeitreihe mit 13 Punkten nicht einmal bei der Hälfte.

Das Risikoradar wird angeführt vom Fachkräftemangel und den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, erst danach rangieren Energie- und Rohstoffpreise, Arbeitskosten und Inlandsabsatz.

André Fritsche, Hauptgeschäftsführer IHK Cottbus: „Die Belastungen für die Unternehmen in allen Wirtschaftsbereichen sind beträchtlich und spiegeln sich in den insgesamt skeptischen Zukunftseinschätzungen der Betriebe wider. Ein stärkeres Investitionsengagement, was wichtig ist, damit die Wirtschaft wächst, wird es erst wieder geben, wenn die Bundespolitik eine wachstumsorientiertere Politik fährt. Damit Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, Gewinne erwirtschaften und diese reinvestieren, brauchen sie klare wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Stabilität. Ein gemeinsames Verständnis von Politik und Wirtschaft davon, wie die Zukunftswende jetzt konkret aussehen kann, ist dringend notwendig.“

Weitere Informationen

► Auf der Website der IHK Cottbus finden Sie weitere Informationen & den vollständigen Konjunkturbericht als Download
 


Quelle: IHK Cottbus

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